Gestern war es endlich so weit, es ging Fridos Eiern an den Kragen. Das hatte vor allem gesundheitliche Gründe, da Fridolin ja einen kryptochiden Hoden hatte, der zwar in der Leiste, aber doch sehr tief im Gewebe saß (wie sich herausstellen sollte). Bei der Gelegenheit haben wir dann gleich eine komplette Kastration durchführen lassen, da Frido leider äußerst gestresst ist von den schönen Zuchtdamen, die ihn regelmäßig umgeben. Tags zuvor waren die Animagis zu Besuch, und Frido hatte eine wirklich harte Zeit mit Kiambi und Camaro. Falls es also noch Restzweifel an der Kastration gegeben hatte, wurden diese spätestens am Vorabend zerstört.
Die Tierärztinnen meines Vertrauens sind Nana & Pat in Lambach, OÖ. Eine schöne und einfühlsame Praxis, die ich nur jedem ans Herz legen kann. Hier nun der OP-Bericht:
Zuerst wurde Frido Blut abgenommen, Blut-, Nieren-, Leberwerte etc. überprüft. Das Resultat war perfekt (was auch für das Frauli eine gute Nachricht war, da beim Barfen die Mischung anscheinend perfekt passt). Während wir auf die Ergebnisse warteten, durften wir auf der Couch in den Privaten Räumen warten. Frido ahnte schon, dass da was im Busch ist….
Beim Narkosegeben war ich selbst dabei. Eine neue Erfahrung für mich und den Hund. Nana hielt Fridolin fest während ich ihn beruhigte und Pat die Narkosemittel gab. Zu meinem Erstaunen ließ er sich alles relativ gut gefallen, weil er bei harmlosen Impfungen an schlechten Tagen schon mal ausflippen kann. Als Frido dann fast komplett weg war verabschiedete ich mich aus dem OP-Saal. Während der OP passten wir auf Valentina, Nanas 7-Monate alte Tochter auf, was eine super Ablenkung war. Wirklich lustig wars:
Nach 45 Minuten war die OP überstanden. Der kryptochide Hoden war mit viel Fett und Gewebe zugewachsen gewesen, was die OP etwas komplizierter und länger machte als einen Standard-Eingriff. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit der Tumorbildung im Lendenbereich etwas geringer ist als in der Bauchhöhle, war es anscheinend eine gute Idee, den Hoden zu entfernen.
Vor dem Aufwachen schnappte ich mir dann noch eine Krallenschere und Nana putzte Frido die Zähne (die wieder in hellem Glanz erstrahlen).
Dann trugen wir Frido wieder zurück auf die Couch, wo er sich langsam wieder erfing. Obwohl er noch kaum den Kopf hochhalten konnte, war er schon mit seiner Kanüle beschäftigt.
Eine Luxus-Kastration im 5-Sterne-Ressort war das! Nicht im Käfig in der Praxis sondern auf der Couch aufwachen dürfen, hurrah!
Nach einer guten Stunde war Frido dann bereit aufzustehen. Wir gingen mit ihm hinaus in den Garten wo er interessiert rumschnüffelte aber noch recht ungeschickt auf den Beinen war. Da ich ihn nicht komplett erniedrigen will, habe ich davon keine Aufnahmen gemacht, aber es war doch recht amüsant zu sehen, dass er wieder gut drauf war, auch wenn seine Beine nicht so recht mitmachen wollten.
Vor der Abfahrt wurde dann nochmal Puls gecheckt und das Herz abgehört. Seinem Kreislauf ging es gut, und so machten wir uns wieder auf die Heimreise.
Im Auto durfte er dann ausnahmsweise hinten auf der Rückbank pennen. So konnte ich auch eine wachsame Auge auf ihn werfen, damit keine Wunden angebissen oder geleckt werden. Alles in Allem ist alles wunderbar verlaufen. Ich bin sehr gespannt, wie sich Fridolin in den nächsten Wochen und Monaten verändern wird. Zumindest beim Umgang mit unkastrierten Hündinnen erwarten wir alle eine Entspannung.
PS: Hier gibts noch ein Bild von den Hoden nach der OP, falls euch der Größenunterschied interessiert: